Postkarten

Wir haben eine Serie von Postkarten erstellt und gedruckt, die eine auf unterhaltsame Weise einige Aspekte des Denkmalschutzes der Garde-Dragoner-Kaserne vermitteln soll. Die Karten enthalten auf der Vorderseite ein Foto mit einer beziehungsreichen Wortkombination. Auf der Rückseite findet sich ein erklärender Text sowie eine schematische Darstellung des jeweiligen Standortes.

Downloade der Postkartenserie als pdf

E-Auto Ladestation

Das Bild zeigt den heutigen Zustand der 1889 errichteten 40m langen und 17m breiten Neuen Reiterhalle der Garde-Dragoner-Kaserne. Als das Gelände in den 1920er Jahren zu einem modernen Automobilstandort ausgebaut wurde, diente diese Reithalle als Ladestation für Elektroautos. Es wird sich zeigen, ob die derzeitigen Planer:innen des Geländes mit den zukunftsweisenden Ideen, welche in den 1920er Jahren vor Ort umgesetzt wurden, mithalten können.

Frei-Raum

Das Bild zeigt die aktuelle Innenansicht der Reparaturwerkstatt, die 1927 vom Architekten Walter Hämer (1899 – 1974) für den Autohersteller Adler auf dem Exerzierplatz der Garde-Dragoner-Kaserne errichtet wurde. Durch die Verwendung einer Stahlkonstruktion, einer Abdeckung mit Leichtbetonsteinen, sowie den aufgesetzten Oberlichtern entstand eine lichtdurchflutete und 100m lange und 30m breite freitragende Halle.

Der unter Denkmalschutz stehende ca. 40m lange heute noch erhaltene Abschnitt der Halle wird, nach den Vorstellungen der derzeitigen Planer:innen, bis auf die Stahlskelettkonstruktion abgerissen.

Heißes Eisen

Das Bild zeigt den heutigen Zustand der 1899 errichteten Beschlagschmiede der Garde-Dragoner-Kaserne. In dem Gebäude wurden bei 1200 Grad die Hufeisen geschmiedet und unter die Hufen der 600 Pferde, die in der Kaserne stationiert waren, befestigt. – Wir bewahren Denkmale, damit wir etwas über das Leben vergangener Zeiten lernen. Wir könnten über die Kaserne, mit der Schmiede den Reithallen, sowie den Stallungen vieles über die alltägliche Pferdehaltung im 19. Jahrhundert hier in Kreuzberg erfahren. Die unter Denkmalschutz stehende Schmiede wird, nach den Vorstellungen der derzeitigen Planer:innen des Geländes, abgerissen.

Pferde-Parkplatz

Das Bild zeigt Ringe zum Anbinden von Pferden an der Fassade der Stallungen der Garde-Dragoner-Kaserne in der Obentrautstraße. Solche Ringe sind dort angebracht worden, um die Pflege der Pferde außerhalb der Ställe in der für die Tiere notwendigen frischen Luft durchführen zu können. Wir erhalten Denkmale, damit wir etwas über das Leben vergangener Zeiten lernen. Insofern könnten wir über die Gebäude der Kaserne wie die Schmiede und die Reithallen sowie die Stallungen etwas über die alltägliche Pferdehaltung im 19. Jahrhundert in Kreuzberg zu erfahren.

Ritter-Burg

Das Bild zeigt den heutigen Zustand eines Teiles der 1850 errichteten Mannschaftsunterkunft der Garde-Dragoner-Kaserne. Das Gebäude ist nach den Entwürfen des Königs Friedrich Wilhelm IV (1795 – 1861) errichtet worden. Dabei wurden Gestaltungselemente aus unterschiedlichen Zeiten und Regionen zusammengefügt. Der König sah sich  – nach seiner sehr eigenen Interpretation der Geschichte – in der Tradition mittelalterlicher Kreuzritter und römischer Herrscher. So verwandte er für seine Gebäude Elemente die von mittelalterlichen Festungen – wie der Marienburg – bis zu Bauwerken aus der Zeit der römischen Besiedelung der damaligen preußischen Rheinprovinz reichen.

Tank & Wasch

Das Bild zeigt den heutigen Zustand der im Jahr 1930 von dem Architekten Heinrich Kosina (1899 – 1977) errichteten Tankstelle auf dem Gelände der Garde-Dragoner-Kaserne. – Tankstellen, wie wir sie heute kennen, entstanden erst in den 1920er Jahren. Bis dahin bestanden sie aus einem Tank und einer Zapfsäule mit einer Handpumpe. Seit dem Ende der 1920er Jahren wurden, wie hier, Zapfsäulen auf Tankinseln gestellt und überdacht sowie mit Kassenräumen versehen. Heinrich Kosina setzte auf der Rückseite der Tankstelle eine Waschhalle an. Darin konnten damals 2200 Fahrzeuge am Tag gereinigt werden. Das Gebäude wird heute als Einzelhandelsgeschäft genutzt.

Treibstoff-Versorgung

Das Bild zeigt den heutigen Zustand einer Reihe von Futtertrögen (aus der Zeit um 1900) in einem der Stallflügel der Garde-Dragoner-Kaserne. Mit solchen Trögen wurden die 600 Pferde, die auf dem Gelände stationiert waren, mit Wasser, Heu und Stroh sowie weiterem Futter versorgt. – Wir erhalten Denkmale, damit wir etwas über das Leben vergangener Zeiten lernen. Insofern könnten wir über die Kaserne mit den Reiterhöfen, den Reithallen, der Schmiede sowie den Stallungen und deren Ausstattungen etwas über die alltägliche Pferdehaltung hier in Kreuzberg des 19. Jahrhunderts erfahren.

Unterboden-Schutz

Das Bild zeigt den heutigen Zustand einer mit Erdreich verfüllten Arbeitsgrube auf dem Gelände der Garde-Dragoner-Kaserne. Sie entstand in den 1920 er Jahren, als das Gelände zu einem Automobilstandort ausgebaut wurde. Damals waren die Fahrzeuge, entsprechend dem Stand der Technik, reparaturanfälliger als heute. Um Sie an der Unterseite zu reinigen, zu reparieren und mit Öl zu versorgen, wurden sie über eine Grube gefahren, um die dort notwendigen Arbeiten durchzuführen. Es ist zu hoffen, dass die Arbeitsgrube, die als Bodendenkmal gesehen werden kann, erhalten bleibt.

Auto-Gerecht

Das Bild zeigt den Sockel des nordwestlichen Turms der, im Jahre 1850 errichteten, Mannschaftsunterkunft der Garde-Dragoner-Kaserne. Der Sockel des Turms ist in den 1960er Jahren für einen Fußgängerweg durchbrochen worden. Entsprechend der damaligen Vorstellungen der auto- und verkehrsgerechten Stadt wurde der Mehringdamm verlegt. Da aufgrund der Verbreiterung der Straße, so die damaligen Planer, zu wenig Platz für die Fußgänger zur Verfügung stand, führten sie einen Teil des Fußgängerweges durch den Turm. Den Durchbruch gestalteten sie so, als hätte er zu der Bauzeit des Gebäudes bereits bestanden.

Wärme-Stuben

Das Bild zeigt den heutigen Zustand eines 140m langen Garagentraktes aus den Jahre 1929 auf dem Gelände der Garde-Dragoner-Kaserne. Automobile galten damals als Luxus. Die reparaturanfälligen Fahrzeuge wurden zu der Zeit ausschließlich in Garagen abgestellt, die über Heizungen verfügten. Während die Menschen mit geringem Einkommen in Berlin damals in ihren Wohnungen frieren mussten, wurden die Fahrzeuge der vermögenden Bevölkerungsteile in beheizten Garagen abgestellt. Zwei Drittel der unter Denkmalschutz stehenden Garagenanlage wird, nach den Vorstellungen der derzeitigen Planer:innen, abgerissen.